Diagnose des Dieselpartikelfilters (DPF)

Unter Kaj Albers - 05 Apr. 2021

Einführung von Partikelfiltern
 

Im Jahr 2009 mussten die Autos die sogenannte Euro-5-Norm erfüllen. Im Vergleich zur Euro-4-Norm bedeutete dies, dass Autos 80 % weniger Rußpartikel ausstoßen mussten. Die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen, war der Einsatz eines Partikelfilters.
Ein Partikelfilter ist ein Filter, der in einen Dieselmotor eingebaut werden kann, um den Ausstoß von schädlichen Partikeln zu verhindern. Insgesamt wird ein Partikelfilter als Dieselpartikelfilter (DPF) bezeichnet. Benzinfahrzeuge, die im Jahr 2018 gebaut werden, müssen auch einen Benzinpartikelfilter (GPF) oder einen Ottopartikelfilter (OPF) haben.
Emissionen von Rußpartikeln verschmutzen die Luft und sind gesundheitsschädlich. Die Partikel tragen zur Konzentration von Feinstaubpartikeln in der Luft bei.

Wie entstehen die Rußpartikel?

Rußpartikel werden durch eine unvollständige Verbrennung von Diesel verursacht. Dies kann auf schlechte Dieselqualität, falschen Einspritzdruck oder einen technischen Defekt zurückzuführen sein. Die Rußemissionen können durch den Einsatz eines geeigneten Partikelfilters gesenkt werden.
 

Wie ein Partikelfilter funktioniert

Ein Partikelfilter, z. B. aus keramischem Material, wird in der Auspuffanlage so nah wie möglich am Motor angebracht. Die schädlichen Partikel der Abgase sammeln sich in dem Filter. Damit der Filter nicht verstopft, werden die aufgefangenen Rußpartikel in regelmäßigen Abständen verbrannt. Dies geschieht, je nach Fahrzeug, zwischen 200 und 1000 km. Dies wird auch als Regeneration bezeichnet. Bei dieser automatischen Regeneration, die vom Motormanagement gesteuert wird, wird die Abgastemperatur künstlich auf mindestens 600 Grad Celsius erhöht, um den Partikelfilter sauber zu brennen, was oft durch 2 Temperatursensoren kontrolliert wird. Bei der automatischen Regeneration wird mehr Kraftstoff verbraucht, weil die Abgastemperatur künstlich erhöht wird. Ein durchschnittlicher Regenerationsvorgang dauert etwa 10 Minuten.

Partikelfilter verstopft, wie ist das möglich und wie bemerke ich es?

Ein Auto wird automatisch regeneriert, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Wenn das Auto die Bedingungen nicht erfüllt, wird das Auto nicht automatisch regeneriert. Die Folge ist, dass sich der Partikelfilter mit Rußpartikeln zusetzt. Wenn der Partikelfilter so stark verstopft ist, kann das Fahrzeug nicht mehr automatisch regenerieren, obwohl die Bedingungen erfüllt sind. Die Partikelfilterleuchte am Armaturenbrett leuchtet auf. 
Die häufigsten Ursachen für das Aufleuchten der Partikelfilterleuchte im Armaturenbrett:
 

  • Kurze Fahrten, die verhindern, dass das Anziehen in Gang kommt
  • Schlechte Einspritzdüsen, keine richtige Einspritzung von Diesel, schlechte Zündung
  • Ein innerlich beschädigter Partikelfilter

Ein verstopfter Partikelfilter (kann) folgende Beschwerden verursachen:
 

  • Störungsanzeigen auf dem Armaturenbrett
  • Stinkendes Auto während der Fahrt
  • Ein steigender Ölstand
  • Das Auto stottert oder ruckelt
  • Mangelnde Leistung
  • Schweres, brummendes Geräusch
  • Es gibt übermäßigen Ruß/Rauch

Sie möchten wissen, wie Sie den Partikelfilter selbst regenerieren können oder wie das genau funktioniert? Dann lesen Sie unseren Artikel "Regenerieren des Partikelfilters: Alles, was Sie wissen müssen".

Weiterfahren mit einem verstopften Partikelfilter?

Es ist absolut nicht zu empfehlen, mit einem vollen Partikelfilter weiterzufahren. Das Auto wird nicht mehr in der Lage sein, richtig zu funktionieren und die Sensoren im Auto werden dies registrieren und dann anfangen, Fehlercodes anzuzeigen oder schlimmer noch, in den Notfallmodus gehen.
 

Partikelfilter-Diagnose

Sobald der Verdacht besteht, dass der Filter verstopft ist, sollte eine Diagnose durchgeführt werden. Das kann später hohe Kosten verhindern!
Mit einer Diagnose können Sie feststellen, was genau mit dem Partikelfilter los ist. Ist die Füllmenge (Belastung) zu hoch, oder ist ein Temperatur- oder Drucksensor defekt?

Eine korrekte Diagnose kann hohe Kosten verhindern. Zeigt die Diagnose, dass ein Sensor defekt ist, kann er oft ausgetauscht werden. Wenn der Füllstand des Filters zu hoch ist, kann mit einem entsprechenden Diagnosegerät eine Zwangsregeneration eingeleitet werden. Allerdings muss das Fahrzeug während der Zwangsregeneration eine Reihe von Bedingungen erfüllen, wie zum Beispiel:


 

  • Ausreichend gefüllter Kraftstofftank, oft mit mindestens 50% Dieselanteil
  • Motor bei Betriebstemperatur

Es dürfen keine Fehlercodes im Partikelfiltersystem vorhanden sein, sonst wird die Regeneration nicht gestartet.

Überschreitet der Partikelfilter jedoch einen bestimmten Füllungsgrad, ist eine Regeneration einfach nicht mehr möglich (weder beim Fahren noch bei der Nutzung des Gerätes). Es gibt dann noch zwei Lösungen:

 

  1. Kaufen Sie einen komplett neuen Partikelfilter, bauen Sie ihn ein und lassen Sie ihn sich über den Diagnosecomputer beibringen.
  2. Lassen Sie den Filter in einem autorisierten Betrieb überholen. Je nach Zustand des Filters wird er gereinigt oder das Innere komplett ausgetauscht, was in jedem Fall wirtschaftlicher ist als ein neuer DPF-Filter.

Hinweis: Einige Werkstätten bieten bei Partikelfilterproblemen den Ausbau des Partikelfilters (oder die Entleerung des Filters) als billige und endgültige Lösung an. Damit erfüllt das Auto jedoch nicht mehr die gesetzlichen Anforderungen und kann andere Motorprobleme verursachen. Ab 2018 werden Autos, bei denen der Partikelfilter entfernt oder deaktiviert wurde, nicht mehr für den TÜV zugelassen. Der Ausbau eines Partikelfilters verursacht also zusätzliche Kosten, wirkt sich negativ auf den Verkaufs- oder Inzahlungnahmewert Ihres Fahrzeugs aus und ist zudem sehr viel umweltschädlicher.